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Goldzähne für frühkindliche Sprachförderung

Die Musikschule Waghäusel-Hambrücken profitiert seit mittlerweile neun Jahren von einer großartigen Idee des Kirrlacher Zahnarztes Dr. Stephan Eder. Dort spenden die Patienten in Absprache mit dem Dentisten das Zahngold von alten Kronen und Prothesen. Musikschulleiter Karl-Heinz Steffan und Krimhilde Rolli, Vorsitzende des Fördervereins, konnten jetzt von Stephan Eder erneut einen Spendenscheck in Höhe von 3.733,23 Euro entgegennehmen. Etwa zehn Prozent davon stiftete die Firma Kulzer durch Übernahme der Scheidekosten. „Wir freuen uns, dass wir dadurch die Arbeit der Musikschule Waghäusel-Hambrücken unterstützen können“, sagte Tobias Häußler von der Scheideanstalt. Damit ist der Gesamtbetrag in den letzten neun Jahren auf annähernd 40.000 Euro gestiegen.

„Die Zahngoldspende werden wir wieder in den Waghäusler und Hambrückener Kindergärten für die frühkindliche Sprachförderung mit Musik verwenden“, bestätigt Schulleiter Karl-Heinz Steffan. Endstanden ist das Projekt vor zwölf Jahren in Kooperation mit dem Kindergarten St.Joseph und der Kirrlacher Schillerschule. „Die Gründe waren die zunehmenden Defizite bei den Kindern in den Bereichen Sprachentwicklung, Grob- und Feinmotorik sowie im Sozialverhalten“, blickte Steffan zurück. Er begründete auch die pädagogischen Ziele der frühkindlichen Sprachförderung mit Musik und stützte sich dabei auf wissenschaftliche Untersuchungen des Hirnforschers Professor Manfred Spitzer.

Lehrkräfte der Musikschule besuchen ein- oder zweimal pro Woche die Kindergärten und arbeiten in kleinen Gruppen mit maximal sieben Kindern jeweils eine halbe Stunde. Behandelt werden dabei vier Themenbereiche. Gefördert wird das gute Hören als Voraussetzung für den Spracherwerb, das Rhythmusgefühl durch Motorik- und Koordinationsspiele, die Stimmbildung durch Singen und Fingerspiele sowie die Gestaltung von Liedern, Gedichten oder Geschichten. Die Kinder erfahren dabei, dass Musik ihnen Raum bietet, sich selbst auszudrücken.