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Neujahrskonzert in der Eremitage

Foto: Benjamin Willi


Neujahrskonzert in der Eremitage -  Zu Gast im Schloss


Das kulturelle Leben in Waghäusel hat viel mit Musik zu tun. Dazu zählt als eine der herausragenden Veranstaltungen zum Jahresanfang das Neujahrskonzert im Schloss der Großen Kreisstadt. Höchstes musikalisches Niveau in der zweimal vollbesetzten Eremitage garantierten am 19. und 20. Januar das Vokalquartett mit Eva Mensch (Sopran), Karl-Heinz Steffan (Tenor), Ursula Plagge-Zimmermann (Alt) und Uli Holz mit seiner Bass-Stimme. Für musikalischen Glanzlichter sorgten die hochtalentierte, erst 17-jährige Elisabeth Zimmermann mit der Barockvioline, ihr Musiklehrer Hans-Joachim Berg, der ebenso die Kunst mit der Barockvioline beherrscht wie der ehemalige Leiter der Musikschule Waghäusel-Hambrücken, Karl-Heinz Steffan, sowie Ursula Plagge-Zimmermann (Barockviola), Isolde Winter (Barockvioloncello) und Kirsten Christmann mit dem Cembalo. Veranstaltet wurde das Neujahrskonzert vom Humorpark Eremitage in Kooperation mit der Musikschule Waghäusel-Hambrücken.


Eröffnet wurde das erlesene Programm durch das Vokalquartett mit dem Madrigal „Nun fanget an“ des Komponisten und Uhrmachers Hans Leo Haßler (1564-1612), der auch Musikautomaten fertigte. Gleich drei Kompositionen von Johann Caspar Ferdinand Fischer (1656-1746), dem Hofkapellmeister am Hof des Markgrafen Ludwig-Wilhelm von Baden-Baden am Schloss in Rastatt, begeisterte das fachkundige Publikum. Nicht auszuschließen ist, dass der Komponist auch in der Waghäuseler Eremitage am Cembalo gesessen hatte. Noch vor der Pause sorgten die Musizierenden mit Werken von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Johann Crüger (1598-1662), Antonio Vivaldi (1678-1741) und Georg Friedrich Händel (1685-1759) für musikalische Höhepunkte.


Auch im zweiten Teil eines grandiosen klassischen Kammermusikabends zeigten die Interpreten ihre Perfektion im Umgang mit den historischen Musikinstrumenten. Eröffnet wurde die Fortsetzung des Programms mit zwei Werken des englischen Barock-Komponisten Henry Purcell (1659-1695) für Sopran, Streicher und Basso Continuo sowie für drei Violinen und Cello. Neben Johann Crüger gilt Johann Georg Ebeling (1637-1676) als der wichtigste Komponist der Kirchenlieder von Paul Gerhardt. Das Vokalquartett begeisterte mit Werken beider Komponisten sowie von Daniel Friderici (1584-1638) und Michael Praetorius (1571-1621).


Bei der Suite für Cembalo solo D-moll von Johann Caspar Ferdinand Fischer zeigte Kirsten Christmann ihre Perfektion beim Spielen des klavierähnlichen Tasteninstrumentes. Bei der stürmisch geforderten Zugabe sangen und musizierten das Vokalquartett und alle Instrumente gemeinsam „Fröhlich soll mein Herz springen“ von Johann Crüger und sorgten zum Finale nochmals für einen Stimmungshöhepunkt. Den kaum enden wollenden Applaus der begeisterten Besucher bezeichnete Veranstalter Rolf Heinzmann als „Sprachrohr für ein großes Konzert im kleinen Waghäuseler Schloss“.


Kurt Klumpp